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Autorenbild.Saturday

Beim Arzt kamen mir Tränen


Jetzt ist unsere Kylara schon 2 Monate alt. Wir haben uns langsam eingelebt. Ja sie hat sogar die ersten Male durchgeschlafen. Ganz ehrlich 5-6 Stunden Schlaf am Stück hätte ich früher nie als Durchschlafen bezeichnet. Jetzt platze ich fast vor stolz, dass sie ihren "Jetlag" vom "Geburtsflug" überwunden hat und einen Tag/Nacht Rhythmus hat. Wobei ich der Sache immer noch nicht ganz traue. Jeden Abend stelle ich mich darauf ein, dass sie in einer bis 2 Stunden wieder aufwacht und bin dann ganz überrascht, wenn es erst nach 5 Stunden soweit ist. Das mit dem Einschlafen am Abend ist allerdings immer noch ein grosser Kampf. Sie kommt da ganz nach mir, schliesslich könnte Schlaf bedeuten, dass man etwas verpasst. Sie wehrt sich mit Gebrüll gegen das erste Mal einschlafen.

Mittlerweile haben Kilian und ich da aber einige Tricks entwickelt, die wir dann immer gewissenhaft abspulen, bis einer davon funktioniert.


Im Alter von zwei Monaten steht ein grosser Termin beim Arzt an. Einerseits die übliche Kontrolle und andererseits empfiehlt das Gesundheitsamt die ersten Impfungen. Deshalb war ich schon vor dem Termin etwas nervös. Schliesslich habe ich schon Angst, wenn ich eine Spritze machen muss. Aber dass mein kleiner Schatz eine bekommt ist schlicht zu viel für mein Mutterherz.


Kylara hingegen scheint nichts von meiner Nervosität zu spüren. Sie strahlt mich zufrieden an, als wir uns am Morgen auf den Weg zum Arzt machen. Auch im Wartezimmer bleibt sie ganz ruhig. Es ist 10.30 Uhr als wir ins Behandlungszimmer kommen und unsere kleine auf den Wickeltisch legen. Sie liebt es auf dem Wickeltisch. Irgendwie verbindet sie damit Spiel und Spass, vielleicht wegen unseres Mobilés über dem Wickeltisch zu Hause. Oder, weil wir uns auf dem Wickeltisch immer voll und ganz auf sie konzentrieren. Auch hier beim Arzt ist sie komplett zufrieden. Der übliche Untersuch verlief absolut einwandfrei. Ja sie strahlte die Ärztin sogar an und diese war komplett zufrieden mit Kylara. Sie ist kerngesund und entwickelt sich prächtig. Ich könnte mich über nichts auf der Welt mehr freuen.


Dann fragt uns die Ärztin nach unserer Haltung bezüglich Impfen. In der Schweiz gibt es keine Impfpflicht. D.h. wir könnten uns auch einfach dagegen entscheiden und unseren Schatz nicht impfen. Für mich persönlich war von Anfang an klar, dass wir uns da an die Empfehlungen des Gesundheitsamts halten und die notwendigen Impfungen vornehmen. Ich sehe Impfungen als medizinischen Fortschritt. Natürlich kann man es auch übertreiben mit Impfungen und man darf sich auch nicht in falscher Sicherheit fühlen, nur weil man geimpft ist. Allerdings zeigt die Menschheitsgeschichte, dass dank Impfungen einige Lebensbedrohende Krankheiten ausgerottet, verhindert oder zumindest in Schacht gehalten werden konnten. Und ich wünsche mir für meine Tochter, dass sie gesundheitlich gewappnet ist zumindest gegen die lebensbedrohlichen Krankheiten. Ausserdem sehe ich mich nicht als Expertin und vertraue dabei auf Ärzte und Gesundheitsexperten. Da ich selber auch gegen alles geimpft wurde und es mir immer gut ging, ist dieses Vertrauen meiner Ansicht nach auch gerechtfertigt.


Der Nachteil an dieser Entscheidung? Meine süsse Prinzessin wird bald nicht mehr so gut gelaunt sein und zwei Spritzen, einmal in beide Oberschenkel erhalten. Kilian hält Kylara auf dem Arm. Ich drehe mich weg, weil ich es nicht mit anschauen kann. Wieso müssen die Spritzen für kleine Babies auch gleich gross sein, wie die für Erwachsene? Kann man da nicht eine Mini-Version anfertigen? Ich drehe mich also weg und höre nur diesen Ohren betäubenden Schmerzensschrei. Als ich mich umdrehe ist der Schrei schon so stark, dass kein Ton mehr aus dem purpurroten Köpfchen kommt. Mir laufen Tränen über die Wangen. Mein armes kleines Baby. Ich nehme sie in den Arm und tröste sie. Überraschend schnell beruhigt sie sich und schläft sofort auf meinen Armen ein.

1 Comment


Mama mit Klasse
Mama mit Klasse
Nov 05, 2019

Sehr schön geschrieben! Du bist eine wundervolle Mama

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