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  • Autorenbild.Saturday

Dreh dich kleine Prinzessin

Ganz ehrlich ich brauchte meine Zeit, um mich mit dem Thema der Geburt auseinander zu setzen. Anders als viele Frauen hatte ich meine Mühen, das Geburtsprozedere als Wunder zu sehen. Viel mehr war es für mich ein beängstigender, schmerzerfüllter Prozess bei dem einfach alles schief gehen kann. Deshalb war für mich von Beginn an klar, dass ich mich mental so gut es geht auf die Geburt vorbereiten möchte.


Meine Vorbereitung beinhaltete einen Vorbereitungskurs im Krankenhaus, einen Infoabend zur Besichtigung der Räumlichkeiten, viele Gespräche mit Kilian, Internetrecherche und Akupunktur. Mir hat das alles total geholfen. Ich fühlte mich immer mehr dem Ganzen gewachsen. Ja es ging sogar so weit, dass ich die Geburt als stärkendes gemeinsames Erlebnis für unsere Beziehung und den Start als Familie sah.

Dann kam dieser Moment, als meine Ärztin überrascht auf den Ultraschall zeigt und meint: "Oh der Kopf sollte eigentlich nicht mehr oben sein." In meinem Kopf schrillen die Alarmglocken: Was bedeutet das? Erstmals Entwarnung der Kleinen geht es gut. Sie fühlt sich nur besonders wohl, sitzend im Bauch. Für eine natürliche Geburt drehen sich die Babys im Bauch in den letzten Wochen vor der Geburt mit dem Kopf nach unten. Da der Kopf das grösste Körperteil ist, ist die natürliche Geburt so am "einfachsten". Mein Baby ist also in der Beckenendlage oder wie ich es gern nenne: die Prinzessin sitzt auf ihrem Thron. Erkennst du ihren Kopf im Bild? Links oben ist für den genauen Betrachter das Köpfchen als Beule erkennbar.


Beckenendlage, was heisst das nun? In der 34. Schwangerschaftswoche heisst es vor allem, ganz viele Möglichkeiten unserem kleinen Schatz einen Schubs in die richtige Richtung zu geben. Los geht es mit Yoga-Übungen wie der indischen Brücke, sie soll der Kleinen mehr Platz verschaffen. Ganz viel Trinken verschreibt mir mein Arzt, denn unsere Prinzessin braucht viel Fruchtwasser, um Platz für den Dreher zu haben. Moxa eine meiner Ansicht nach etwas überraschende Methode aus der chinesischen Medizin. Dabei wird ein bestimmter Punkt am kleinen Zehen mit einer Art Räucherstab erhitzt. Dadurch soll ein Impuls an die Gebärmutter erfolgen, der unsere Prinzessin zum Drehen animiert. Genauso funktioniert es auch bei der Akupunktur, eine Nadel im kleinen Zehen und viele weitere Nadeln. Dann gibt es Tricks wie mit der Taschenlampe den Weg leuchten, usw.


Nun bin ich in der 38. Schwangerschaftswoche und trotz aller Versuche hat sich meine Prinzessin nicht gedreht. Was sind nun meine Möglichkeiten?


1. Äussere Wendung

Diese wird im Krankenhaus von einem Arzt durchgeführt. Dabei wird das Becken von Aussen angehoben und dann das Köpfchen in die richtige Richtung geschubst. Bis zu 70% Erfolgschancen zeigt die äussere Wendung, wenn sie machbar ist. Dazu darf keine Nabelschnur im Weg sein und die Plazenta muss ebenfalls in der richtigen Position sein. Einen detaillierten Erfahrungsbericht zur äusseren Wendung hat die Bloggerin & Dreifach Mama Nora geschrieben. Hier geht es zu ihrem Beitrag.


2. Steissgeburt

Wenn die Frau gross genug ist, das Kind hingegen nicht zu gross und keine Nabelschnur im Weg ist, kann eine natürliche Geburt in Beckenendlage funktionieren. Die Risiken sind allerdings erhöht, da das Köpfchen erst am Ende durch den Geburtskanal kommt und es der grösste Körperteil ist. Bei Komplikationen erfolgt schnell ein Notfallkaiserschnitt, um das Überleben des Kindes zu gewährleisten.


3. Kaiserschnitt

Wenn oben aufgeführte Varianten nicht in Frage kommen, bleibt nur der Kaiserschnitt. Ein ganz anderes Geburtsprozedere als jenes auf das ich mich so gut vorbereitet habe. Eine Operation. Ich hasse Spritzen, Operationen, Narkosen und alles was dazu gehört. Ganz ehrlich, ich habe sogar richtig Angst davor. Aber dennoch möchte ich für mein Kind kein unnötiges Risiko. Jedes 3. Kind kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Manche wählen sogar freiwillig dieses Geburtsprozedere, so die beruhigenden Worte meines Arztes.


Ich habe nicht erwartet, dass ich mich mit diesen Fragen auseinander setzen muss. Aber meine kleine Prinzessin ist halt genauso stur wie ihre Mutter. Oder sie dreht sich aus anderen Gründen nicht, das weiss man meist erst danach. Aktuell habe ich noch keine Entscheidung getroffen. Die Hauptsache für uns ist aber, dass es ihr gut geht und sie gesund ist. Egal, wie sie auf die Welt kommt. Und auch wenn es für mich jetzt wahrscheinlich ein Umdenken bedeutet, spielt es am Ende keine Rolle. Hauptsache wir dürfen unsere Prinzessin bald in den Armen halten und uns über ihre Gesundheit freuen.

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