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  • Autorenbild.Saturday

Blutiges Nafplio


Erste Herausforderung in Nafplio - Parkplatz finden. Sobald wir uns einen ergattert haben, lassen wir das Auto direkt für einige Tage stehen. Schliesslich lässt sich das Städtchen super zu Fuss erkunden. Die Anzahl zusätzlicher Parkplätze, die nach kurzem Fussmarsch am Hafen erreichbar sind, lassen die Touristenflut im Sommer nur erahnen. Jetzt Mitte September ist das Städtchen ruhig und wirkt geradezu verlassen.


Wir geniessen die Stille. Wir können uns kaum vorstellen, dass dieses herzige Örtchen einmal die Hauptstadt von Griechenland war. Nafplio ging als erste Hauptstadt in die Geschichte ein. Bis heute ist es eines der schönsten Städte Griechenlands. Dem Mythos zufolge ist Nafplio nach dem Sohn Poseidons (Wassergott) benannt, welcher Nauplios hiess. Gigantisch wirkt heute vor allem noch der Hausberg mit seiner Festung, die an die blutige Vergangenheit erinnert. Von den Venezianern 1711 erbaut, von den Türken kurz danach blutig erkämpft und 1822 schliesslich von der griechischen Bevölkerung zurückerobert. In der ruhigen Altstadt erahnt kein Besucher blutige Kämpfe. Heutzutage wurde die Altstadt höchstens von Glaceverkäufern erobert. An jeder Ecke kann man hier ein Glace kaufen. Ständig haben wir klebrige Hände, weil uns ein Gelati nach dem anderen wegschmilzt. Die alten Gebäude und venezianischen Gassen sind entweder zu fesselnd oder das Glace offensichtlich zu wenig kalt. Aber eines ist eindeutig: Die Altstadt ist ein Schmuckstück.


Besonders fasziniert hat uns auch die schöne Promenade am Wasser entlang. Nur der Sprung ins Wasser haben wir nicht gewagt. Übergrosse Quallen versperrten uns den Wasserweg zum Wahrzeichen Nafplios. Eine Festung mitten im Wasser, die früher bis 1865 als Gefängnis diente. Erbaut wurde dieses unter der Regierung der Osmanen (Türken). Zwischenzeitlich befand sich sogar ein Hotel und Restaurant auf der Inselfestung (1930-1970). Den Besuchern war es dann aber wohl doch zu gruselig dort zu hausen, denn heute ist es nur noch eine Sehenswürdigkeit. Ab und an finden noch kulturelle Veranstaltungen auf der Insel statt. Mit den neuen Wachhunden (Quallen im Wasser) würden wir empfehlen die Festung wieder als Gefängnis zu nutzen.


Ganz nebenbei lassen auch wir uns von den Griechen inspirieren und philosophieren über unsere Zukunft. Was dabei herausgekommen ist, seht ihr im neusten Vlog.


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