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  • AutorenbildMama mit Klasse

Krise

Ich bin zum zweiten Mal Mama geworden mitten in der Krise. Coronakrise. Ich habe meine Arbeitstätigkeit als Primarlehrerin nach 7 Monatiger Auszeit wieder aufgenommen in der Krise. Mitten im zweiten Lockdown. Und ich bin selbst in der Krise.

Zweifach Mama sein, habe ich mir einfacher vorgestellt als es ist. Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen habe ich unterschätzt. Und das alles in der Coronazeit. Der Lockdown und die Massnahmen zwingen mich zum Nachdenken. Ich habe plötzlich Zeit, abends wenn die Kinder im Bett sind, zu sinnieren. Über mich und die Welt. Will nicht nur das Negative dieser Pandemie für mich persönlich sehen. Ich habe gelernt mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das ist meine Familie. Dies bringt aber auch viel Frust. Zu wenig Schlaf (manchmal könnte ich verzweifeln vor lauter Schlafmangel). Keine Zeit für mich, keine Zeit für uns als Paar, keine Treffen mit Freunden. Keine Ablenkung. Viele Fragen! Kann ich zwei Kindern überhaupt gerecht werden? Meinem Erstgeborenen kann ich nicht mehr die Zeit schenken, wie als er noch unser einziges Kind war. Die Babyzeit von meinem zweiten Baby verfliegt so rasch, dass ich es manchmal vergesse zu geniessen. Ganz anders in der Babyzeit von meinem Ersten. Als ich stundenlang mit Leonardo brabbelte und spielte und herumblödelte. Doch was ich ganz fest spüre ist, dass es reicht. Dass ich gut genug für meine Kinder bin. Auch wenn nur manchmal knapp ;-) Und ausserdem haben die zwei sich. Die Verbundenheit zwischen den zwei Brüdern ist so stark, dass ich weinen könnte vor Glück. Geschwister begleiten einem das ganze Leben und es ist die längste Beziehung die wir überhaupt je haben werden. Im Idealfall kennen uns die Geschwister seit der Geburt und begleiten uns bis zum Lebensende. Ich wünsche mir für meine Jungs eine lebenslange tiefe Beziehung zueinander. Und während ich diese Zeilen schreibe, geht mein Herz auf für meine Schwestern. Ich bin so froh sie in meinem Leben zu haben.

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