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  • Autorenbild.Saturday

Sollen wir unser Baby taufen?

Eigentlich gehört es einfach dazu oder nicht? Zumindest meine italienische Verwandschaft hat nicht gefragt, ob wir unsere Kleine taufen lassen sondern wann?

Ich habe mir dazu früher kaum Gedanken gemacht. Ich selbst wurde als Baby schon getauft und habe das nie hinterfragt. Aufgewachsen bin ich mit starkem christlichen Glaube und bis Heute gehe ich ab und zu in die Kirche. Aber dennoch war das mit der Taufe für mich nicht direkt klar.


Aus christlicher Perspektive betrachtet ist die Taufe die Entscheidung für ein Leben im Glauben und ein Leben mit Gott und Jesus Christus. Im Alltag hingegen ist es wohl mehr eine schöne Feier mit der Familie und ein Ritual, das den Namen des Kindes festigt und Götti, Gotta bestimmt.



Mit beiden Taufgründen sind bei mir Fragen aufgekommen. Möchte ich die Entscheidung für den Glauben und das christliche Leben für meine Tochter treffen? Oder ist dies eine Entscheidung, die sie selber treffen sollte? Gegen eine schöne Feier mit Familie habe ich nie etwas einzuwenden. Aber das mit dem Götti und Gotta war für mich schwer. Ist Gotta oder Götti sein für meine Freunde eine Ehre oder dann doch mehr eine lästige Verpflichtung? Jemanden zu zwingen für mein Kind eine besondere Rolle einzunehmen, anstatt einfach zu schauen, welche Rollen Freunde und Familie über die Jahre freiwillig einnehmen, scheint mir fragwürdig. Wofür sind denn Götti und Gotta eigentlich? Ein Geschenk mehr am Geburtstag? Oder eine echte Bezugsperson und Alternativer Gesprächspartner, wenn Mama und Papa mal nicht weiter wissen? Bei zweiteren wäre es irgendwie eigenartig die Entscheidung meiner Tochter abzunehmen. Wäre es in diesem Fall nicht sinnvoller sie in ein paar Jahren zu fragen, wer denn ihr Götti sein soll?


Das Thema hat bei mir also einige Fragen aufgewirbelt, mit denen ich mich früher nicht beschäftigt hatte. Konkrete Antworten auf all diese Fragen habe ich bis Heute nicht gefunden. Aber für mich soweit gute Lösungen.


Vorweg wir haben uns gemeinsam für die Taufe entschieden. Unsere Überlegungen dazu waren: Der christliche Glaube ist für mich ein stärkender Grundpfeiler im Leben, der Werte fürs Leben mit sich bringt und zu einem gewissen Punkt auch Teil unserer Geschichte und Kultur ist. Falls sich meine Tochter irgendwann für einen anderen Glauben oder Weg entscheiden möchte, unterstützen wir sie dabei.


Götti und Gotta haben wir in Freunden gefunden, die uns schon ein Leben lang durch Höhen und Tiefen begleiten. Ausserdem für unsere Kleine auch gute Vorbilder sind und neue Perspektiven oder andere Lebensarten vorleben. Als wir Götti und Gotta gefragt haben, haben wir ihnen zudem die Möglichkeit Nein zu sagen offen gelassen. Beide haben sich aber gefreut und haben direkt Ja gesagt. Das hat uns natürlich sehr gefreut.


Nun freuen wir uns schon bald ein schönes Fest auszurichten und unser kleines Wunder erneut zu feiern. Denn das ist es, was für uns der schönste Grund für die Taufe ist. Die Feier unserer Tochter und das Willkommen heissen in unserer Mitte.



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