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  • AutorenbildMama mit Klasse

Wenn der Zahn wackelt, wackelt die Seele.

Mein Sohn, fast Sechs-jährig hat heute seinen ersten Wackelzahn verloren. Die letzten Wochen waren anstrengend. Fast fühlte es sich wieder so an, als ob wir einen trotzigen Drei-jährigen zuhause haben. Zu allem wird nein gesagt und die Tränen sind so schnell zuvorderst, das ein einziges "zieh bitte dein Pijama an" alle Dämme brechen lässt.


 

Wenn der Zahn wackelt, wackelt die Seele. Dieser Spruch ist sehr wahr. Und er lässt mich immer wieder tief durchschnaufen, wenn zum x-ten Mal am gleichen Tag die Türen geknallt werden.

 

Der Sonntag heute, ein nahezu frühlingshafter Wintertag im Januar, war sehr durchwachsen. Eigentlich liessen wir es uns gut gehen, gingen auswärts essen und in der Sonne spazieren. Doch trotzdem spürten wir eine Anspannung und zickten uns an.

 

Wieder zuhause wurde der erste Wackelzahn mit Hilfe von Zahnseide rausgezogen. Irgendwie hat uns das alle gelöst. Wir haben gelacht, wie lustig Leonardo mit seiner Zahnlücke aussieht und  alle Streitereien vom Tag waren fast vergessen.

 

Natürlich kommt diese Nacht die Zahnfee und legt dem Wackelzahnpubertier eine Münze unter das Kopfkissen. Gemäss Aussage des Sechs-jährigen sei diese Münze bestimmt vergoldet. Vor lauter Aufregung, dass er ja nicht die Zahnfee verpasst, ist das Kind um 21:00 Uhr immer noch wach.

 

Wieso denken sich Eltern: Samichlaus, Christkind, Osterhase, Zahnfee etc. aus? Vor jedem dieser Ereignisse schläft das Kind katastrophal schlecht und spät ein und die Eltern haben mitten in der Nacht noch Organisation vor sich. In diesem Falle also, hiess es einen Fünfliber mit Goldpapier einzupacken. Doch damit war es noch nicht getan. Eine Zahndose musste her.

 

Die vorsorglich vor Wochen bereits eingekaufte Zahndose nicht mehr auffindbar. Nach einer Stunde intensivem Suchen, war sie endlich in meinen Händen.

 

Um Mitternacht ins Kinderzimmer schleichen und die Goldmünze unter das Kinderkopfkissen zu legen, liess mich tatsächlich wie eine Fee fühlen. Eine Mama-Fee die mal nicht schimpft, schlecht gelaunt oder genervt ist. Schade nur, dass mein Kind nicht weiss, dass ich die Fee war. Am nächsten Tag erntete nämlich die geheimnisvolle tolle Zahnfee alle Lorbeeren.

 

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